Samstag, 26. Mai 2018

Verlassen, weil sie mehr stemmt als der
Freund - echt jetzt?


Der Traum des Muskelmaedelfans sieht ja bekanntermaßen so aus: Er trifft eine richtig muskulöse und dazu extrem kraftvolle Frau, die nichts lieber will, als ausgerechnet mit ihm zusammen zu sein. Und die es womöglich genießt, wenn er womöglich deutlich schmäler und/oder schwächer ist als sie und ihre muskuläre Pracht und Herrlichkeit anbetet und bewundert. 

Da erstaunt es dann doch, dass es wohl - Spoiler: Satire! - tatsächlich  Kerlchen unter dieser Sonne zu geben scheint, die sich aus Angst vor Entmännlichung schier in die Hose machen, wenn ihre Liebste nicht nur pumpt, sondern auch noch mehr packt als der angebliche Herr der Schöpfung selbst. Tja, und dann wird wohl ganz klein, was mancher sich doch immer groß und mächtig wünscht. Und dann kickt er die entsprechende Dame eben weg. 

Wie so etwas auf die Betroffene wirkt und dass die heutigentags - jenseits aller Muskelmaedel-Spleenereien von unsereinem - NATÜRLICH das Recht hat, selbstbewusst darüber zu entscheiden, was sie möchte und was nicht, das hat die Australierin Teisha Cloos in diesem Beitrag niedergelegt. Das englischsprachige Original steht hier, ich war so frei, es zu übersetzen und es mit einigen Karikaturen von Ms Muscle zu versehen:
 

Ich wurde verlassen, weil ich mehr Gewicht
gestemmt habe als mein Freund

Beziehungen hören aus den verschiedensten Gründen heraus auf. Man entwickelt sich auseinander, hört auf, einander zu lieben, oder findet jemand anderen. Bei mir, da war es so, dass ich verlassen wurde, weil ich »zu viel geliftet habe«. Ja, ernsthaft.

In der letzten Mitteilung, die ich von meinem Ex bekommen habe, stand: »Es ist echt abschreckend, dass du mehr hebst als ich. Vielleicht passt du besser zu jemand anders.« Und tschüss, Junge!


Ich weiß schon, dass jeder seine eigenen Vorstellungen zu einem künftigen Partner hat, aber es ist nicht okay, dass er davon abgeturnt ist, dass ich beim Kreuzheben mehr packe als er. Ist er sauer, dass nicht wie andere Typen 120 Kilo liften kann? Oder ist er sauer, dass nicht 120 Kilo liften kann, wie es ein Mädchen kann?


Ich hatte gerade damit begonnen, selbstbewusst wegen der Tatsache zu sein, dass ich eine starke Frau war [»strong woman« heißt’s im Original, und das hat zwei Bedeutungen, einmal »starke Frau«, zum anderen aber auch eine auf Kraft-Stunts spezialisierte Zirkusartistin o.ä. – your decision]. Das [also die Message vom Ex] gab mir das Gefühl, als könnte ich nur eine bestimmte Zielgruppe von Männern daten, solche, die auch pumpen, um sicherzustellen, dass ich immer die schwächere Person sei. Das ist nicht okay!


Obwohl es definitiv keine schöne Erfahrung war, so habe ich daraus ein paar Dinge darüber gelernt, mit wem ich meine Zeit verbringen möchte und mit wem nicht.

Es wird immer einen geben
Das war nicht das erste Mal, dass ich mit einem Kerl zusammen war, der meinte, dass ich mit dem Gewichttraining aufhören solle. Und ich bin sicher, dass es andere Frauen gibt, die sitzengelassen wurden, von denen man sich abgewendet hat oder die dazu aufgefordert wurden, kein Training mit Gewichten zu treiben, weil sie anfangen, »wie ein Mann« auszusehen.

Aber hey: Das ist das 21. Jahrhundert. Frauen sollten in der Lage sein, Gewichte zu heben, ohne dass sich Männer entmannt vorkommen. Und Männer sollten sich klarmachen, dass sie nicht mehr Muskeln als eine Frau brauchen, um sich wie ein Mann vorzukommen.

Der richtige Mann wird alles an dir akzeptieren

Nach dem Ende dieser Beziehung kam es dazu, dass ich damit begann, einen dauerhaften Freund zu daten, der zu meiner ersten richtigen Liebe wurde. Es war eine Beziehung, in der er mich dazu ermutigte, in der Weise fit zu bleiben, wie ich das mochte. Ja, er fragte mich sogar, wenn er sich darüber im Unklaren war, welche Übungen er für welche Muskelgruppen brauchte. Das ist die Art von Person, die du daten willst.

Erkenne die Zeichen
Wenn du mit dem Gewichttraining anfängst und dein Partner Sachen sagt wie »Mädchen pumpen nicht« oder »vielleicht solltest du mehr Cardio machen«, dann ist es wahrscheinlich Zeit für dich, mit ihm mal ein Gespräch zu führen. Ich machte den Fehler, mein Training zu ändern, um meinen Partner zu beeindrucken. Ich hörte monatelang damit auf, schwer zu liften, und es setzte meiner geistigen Gesundheit arg zu. Eine gute Beziehung wird niemals jemanden haben, der dir sagt, dass du mit einem Sport aufhören sollst, damit er sich sicherer fühlt.


Bleibe, was du bist

Für mich ist das Gym ein Platz, an dem ich mich auf mich selbst konzentrieren kann und meinen Körper in ein stärkeres, gesünderes Gefäß verwandeln kann. Für meinen Ex war das Gym ein Platz, an dem die Frauen stundenlang laufen, während sie den Raum mit den Gewichten den Jungs überlassen.

Ich bin nun überhaupt gar keine Powerlifterin. Ich war nur einfach immer eine athletische Person und fing an, mich fürs Gewichttraining zu begeistern.

Wenn du also das Gym und das Heben von Gewichten magst, dann bleib so, wie du bist. Lass dir von niemanden (und schon gar nicht eine wichtige Person in deinem Leben) etwas anderes sagen!


Samstag, 19. Mai 2018

Aufnahme mit Nataliya ...


... und zwar geht es um exakt dieses Bild, das mir gerade der Leser J.S. zugestellt hat. Es zeigt die in Kreisen der Fans von Hardcore-Muskelmaedels allseits bekannte Russin Nataliya (auch Natalia geschrieben) Kuznetsowa, geborene Trukhina:1991 geboren, 174 cm groß, Oberschenkelumfang 68 cm, Oberarmumfang im bislang gemessenen Maximum 48,5 cm und selbst in definierter Wettkampfverfassung noch über 90 Kilogrämmchen schwer ... ein richtig mächtiges Muskelmaedel, das auf Fotos zusammen mit männlichen Bodybuildern eben diese schmächtig aussehen lässt! 

Kein Wunder, dass sie die Welt provoziert, zumal offen im Umgang mit ihrem Chemie-Konsum. Jedenfalls, die Fans sind begeistert. Wie eine kleine  Zitatkollektion aus den Weiten des Web zeigt, schreiben sie über sie Sachen wie "Meine Göttin", "She-Hulk for real", "Ich würde so gerne diese steinharten Muskeln berühren, natürlich nur mit ihrer Erlaubnis" und "bitte nur einmal zwischen diesen Schenkeln schwitzen" sowie nicht zuletzt diese Aussage "vor ihr knien, zu ihr aufsehen, während meine Finger voller Öl langsam und voller Genuss über diese Muskelhügel streicheln". Nun, ja, hm.

Oben über meinem Geschreibsel zuerst die Originalversion des Bildes, unten dann eine, mit der ich etwas herumgespielt habe. 

Und das Bild sei deshalb hier wiedergegeben, weil es mehrerlei zeigt: Zum ersten ein Muskelmaedel nach dem Geschmack aller Fans, die auf massive Muckis stehen. 

Zum zweiten ist da dann das Ambiente: Ein spartanisch helles Fotostudio, Natalyia ebenfalls, bekleidet mit weißen und sehr dekorativ arrangierten Stöffchen. Und mit einem paar schwarzer High Heels, die zu alldem einen scharfen Kontrast setzen. 


Zum dritten ist da die Pose: Nataliya steht auf einem Sockel. Also erhöht und damit heroisierend, wenn man der klassischen kunstgeschichtlichen Interpretation folgen will. Klassisch ist auch die Haltung mit dem Kontrapost - sprich: das Becken wird nicht zugunsten einer symmetrischen und geraden Haltung steif senkrecht gehalten, sondern aus der Körperachse heraus zur Seite hin gekippt. 


Dies sorgt nicht nur für eine Gewichtsverlagerung, sondern bildet auch ein uraltes künstlerisches Gestaltungsmittel, seitdem alte und längst tote Griechen wie Polyklet aus Marmor menschliche Figuren herausgemeißelt haben. Der Kontrapost sorgte dafür, dass man sich mit Gegensätzen wie  Ruhe – Bewegung, Spannung – Entspannung, Hebung – Senkung befassen konnte - das bezieht sich auf die konkret abgebildete menschliche Muskulatur, aber auch darüber hinaus aufs Geistige (deswegen ist es ja Kunst). 

Nur, dass Nataliyas Hüftschwung auch dazu angetan ist, ihre unglaublichen Oberschenkelmuskeln in dem genannten Gegensatz von Sapnnung Entspannung zu zeigen. Klar, dass hier auch eigentlich zu entspannende Spielbein auch geflext ist, um die Muckis zu betonen. Geht ja auch kaum anders, wenn man Schuhe mit solch hohen Absätzen trägt und dann das Bein streckt. (Spielbein: das ist das eher ausgestreckte, im Gegensatz zum Standbein, dass die Haltearbeit verrichtet).

Und provokant daran ist natürlich, dass das Setting auch dazu angetan ist, dass es viele auf- und manche erregt. Ja, und von den zum Hinterkopf gehobenen Armen müsste man ja auch noch was sagen, zumal sie diese typisch weibliche, den Busen betonende Geste dadurch konterkariert, dass sie ihre superwuchtigen Bizeps herzeigt. Deren Umfang liegt im bislang ermittelten Maximum bei sage und schreibe 48,5 Zentimetern. Steht oben schon? Nun, kann man ja nicht oft genug wiederholen ...

Nachtrag, 31. Mai: Nataliya hält sichtlich mühelos
ihren Fotografen in den Armen, den starken ...
Wer mehr von ihr wissen will, erreicht sie auf ihrer offiziellen Website: http://www.nataliya-amazonka.com/  

Donnerstag, 17. Mai 2018

Doris Barrilleaux (1931-2018)


Doris Barrilleaux im Jahre 1962 - damals waren solche
Bizeps-Posen für Frauen so gut wie revolutionär.
Sie galt als ‘First Lady of Bodybuilding’, blieb diesem Sport über Jahrzehnte hinweg verbunden:  Doris Barrilleaux, die vielen ihrer Bekannten als Quell schier unendlicher Energie erschien. Diese Quelle ist jetzt versiegt: Doris Barrilleaux ist gestorben.



Doris Barrilleaux

Doris Barrilleaux war in Kreisen des Sports hoch angesehene, bei Arnie the Governator ebenso wie beim einflussreichen Weider-Clan. Sie pumpte selber seit den 1950er Jahren, ehe sie 1978 die Superior Physique Association (SPA) aus der Taufe hob, die erste BB-Organisation für und von Frauen (sollte man malwieder drüber nachdenken). Zudem veröffentlichte sie die SPA News, ein Magazin ausschließlich fürs FBB, mit Infos zu Training und Wettkämpfen. Am 20. April 1979 hielt die SPA Floridas ersten  offiziellen Wettkampf mit 13 Frauen ab, ausgetragen in Brandon und beworben vom Megas Gym und Doris Barrilleaux. Die Siegerin war die legendäre Laura Combes.


Doris Barrilleaux und Arnold Schwarzenegger bei der
Aufnahme von DB in die Hall of Fame des Sports.
Soweit ich weiß, war das 2011.
Fraglos beeinflusst von ihr, gründete die IFBB anno 1979 das  IFBB Women’s Committee mit Christine Zane, der Frau des bekannten Bodybuilders Frank Zane, an der Spitze. Aber immer hübsch dran denken: Die SPA wurde von Frauen geleitet, die IFBB von Männern. Was dabei auf lange Sicht rauskam, war hier oft genug Gegenstand der Debatte.

Doris Barrilleaux mit der
legendären Rachel McLish

Man mag nicht mit allem einverstanden gewesen sein, was Doris Barrilleaux gemacht hat, aber das kann man hinterher leicht über jeden sagen, der irgendwas Außerordentliches getan hat: Nur das Selbermachen ist der Maßstab. Und dieser Maßstab ist bei ihr sehr groß! Jedenfalls ist ihre Pionierleistung  unbenommen, zumal sie über Jahre hinweg wohl extrem viel für den Sport gegeben hat. Oh, ja: Meines Wissens nach geht auf sie die Bizeps-Pose mit den gespreizten Fingern anstelle der geballten Faust zurück; sie hielt dies wohl für weiblicher ... nun, mag sein, aber ich selber finde nichts toller als eine Frau bei der Bizeps-Pose, das aber bitte mit Faust!

Wie enthusiastisch sie fürs FBB war, das zeigt so richtig toll und herzerfrischend dieses Bild, auf dem sie mit ihren Enkelinnen (!) zu sehen ist:

Abschließend noch ein Zitat von jemand, der sie wohl gut gekannt hat - Eddie Robinson:
“Trauriger Tag für die Bodybuilding-Welt! Ich habe gerade erfahren, dass Doris Barrilleaux verstorben ist. Doris war bekannt als 'The First Lady of Bodybuilding'. Sie organisierte 1979 den ersten Frauenbodybuilding-Wettkampf in Brandon, Florida. Es waren die Mühen von Doris,die dazu beitrugen,  dass sich die Tür für Frauen dazu öffnete, um mit Wettkämpfen in der Bodybuilding- Industrie zu beginnen. Es dauerte nicht lange, bis es mehr Sparten gab, in denen Frauen antreten konnten – Fitness, Figure, Bikini, Women’s Physique. Sie war eine Ikone des Sports. Ich kann mich noch als Mr. Teen Florida an Doris am Kampfrichtertisch erinnern, und seither gut mihr befreundet, ist mein Herz gebrochen. Um einmal mehr eine solche Neugkeitzu erfahren:Du wirst vermisst werden. Eine andere große Frau und eine Ikone des Sports ist von uns gegangen, aber wir werden uns immer wegen ihrer Unterstützung für diesen Sport an sie erinnern.  Ich werde deine Küssevermissen, meine Liebe. Bis wir uns wiedersehen, spitze schon mal deinen Mund für einen weiteren Kuss!! RIP” – Eddie Robinson.

Und wer mehr von ihr sehen will, der klicke hier beim Stark Center

Auch mit über 80 Jahren (!) noch fit: Doris Barrilleaux.

Samstag, 5. Mai 2018

Fibo - ein bisschen später



Fibo - ich war da und schreibe das hier mit reichlich beruflich und auch sonst bedingter Verzögerung. Also: Hinfahren, Auto gegen zehn Euronen Gebühr auf einem außerhalb liegenden Parkplatz deponieren, dann per Shuttle (lief alle zehn Minuten gratis) zur Messe fahren. Dann rein ins Getümmel, durch das man sich dank eines sehr übersichtlichen Leitsystems prima durchfand. Ziel war die Mucki-Halle, doch spähte ich auch mal in die anderen hinein, wenn man schon mal da war.

Die anderen Hallen boten das gewohnte Szenario, es gab Unmassen an aufs Kölner Messegelände verlagerten Trainingszentren mit allem Zipp und Zapp - sogar solche aus Holz. Ein großes Thema für Training, Reha und Physio waren die guten alten Faszien, denen man sich nun schon seit zwei, drei Jahren derart verstärkt widmet, dass ich an eine leichte Mode glauben mag. Es gab reichlich Trainingschallenges, vieles mit Blick auf Ausdauer, zunehmend immer mehr auf Balance und Köperkoordination ausgerichtet. Salopp formuliert, erinnerte manches davon an Hüpfburgen mit Wettkampfcharakter, in der Mucki-Halle dann auch Strongmen/women-Übungen und am Eleiko-Stand Crossfit-Kurse, letzteres sicher ein Thema, das in den vergangenen zehn Jahren enorm gewonnen hat.


Sie war schlicht traumhaft! Und dazu
dieses Gesicht und diese Augen!
Besser kann man nicht um
Nachwuchs für Fitness und Bodybuilding
werben als diese junge Dame!
Überhaupt tat man viel, um die Besucher zu locken. Und um beim Saloppen zu bleiben: An manchen Ernährungsständen flog das Essen in Form größerer und kleinerer Gebinde derartig ins darob begierige Publikum, dass man einerseits darauf wartete, wann dann endlich jemand mit "Kamelle!"-Rufen anfing und wann dann "de Zuch kütt" (nicht vergessen: Köln!),  und dass man sich andererseits angesichts all der Athleten im Publikum vorkam wie bei Brot und Spiele, bloß ohne Peitsche und Löwen.

Nachdem ich ein paar Jahre mit der Fibo ausgesetzt hatte, ich wie auch der Restbestand meiner alten Trainingsgruppe, strebte ich dann gen Halle 10 (unterteilt in oben und unten, Hauptmotto: "Power"), um vielleicht die/den ein oder andere(n) weitere(n) Bekannten zu treffen und natürlich reichlich Muckimaedels zu erspähen. Aber ich als alter Sack hatte dann erst mal zu konstatieren, dass anders als noch in vergangenen Jahren immer weniger Leute mittleren Alters dort vorzufinden sind: Die Fibo (respektive die alte Bodybuilding-Ecke) wird immer mehr zu einer Sache, die bewusst auf Jugend getrimmt wird. Was man schon an der Beschallung merkt, die ist inzwischen kommunikationskillenderweise mal mindestens ebenso laut wie auf einem anständigen Heavy Metal-Konzert (okay, okay, liebe Kinder: Das ist diese Musik,die eure Alten auflegen, wenn sie mal richtig Remmidemmi wollen, die von diesen Langhaarigen von früher, die in schwarzem Leder, die auf diesen alten Vinylplatten...)


Ohne Worte - just purrrfect!
Das Wort "Bodybuilding" (das immerhin die zweite Hälfte zu dem Kunstwort "Fibo" beigesteuert hat) sucht man in der ganzen Selbstdarstellung der organisatorisch übrigens hervorragend gemachten und von höchst freundlichen und hilfsbereiten Leuten betreuten Messe vergeblich. Wegen meines Berufes konnte ich nur einen Tag nach Köln, so dass ich an Wettkämpfen nur den von lauter jungen Männern gesehen habe, die unter dem Label "Physique" in knielangen 80er-Jahre-Badehosen auf die Bühne kamen. 

Fazit: Oberkörper gut, zum Teil ästhetisch spitzenmäßig, Oberschenkel nicht feststellbar (diese unsäglichen Hosen: Man gebe sie wieder den Fischern von Jamaika und von den Bermudas zurück) und "Waden in wenigstens zwei Fällen nicht ansatzweise entsprechend zum Volumen der Arme", wie's ein alter Trainings-Buddy von meinereinem formuliert hat. Und der Rest der Wettkampfbewertung auch so, dass das Publikum leise zu murren anfing. Es wurde also de facto von der Hüfte aufwärts gewertet - was soll das?  Bodybuilding bezieht sich im Grundsatz auf den gesamten Körper, dann muss man den auch gesamt ausbilden und ihn hinterher so präsentieren, das ist doch der Witz der Sache!


Wer Blondinen für nordisch unterkühlt hält, der hat
die spanische Naturgewalt Regiana da Silva noch nicht
live auf der Bühne gesehen. Sie war so vor 15 Jahren
und sie ist noch heute so.Und zu diesem Traum-
Body gesellen sich eine Hammer-Energie und jede
Menge ansteckender Fröhlichkeit: Besser kann
man für den Sport nicht werben!

Was nicht heißt, dass es unter der Unmasse an fitten Leute keine Muckis zu sehen gegeben hätte. Die wurden schon gezeigt und auch mal zum Knipsen angespannt. Auch waren überall Wettkämpfe - hier Liegestütze mit einer Palette ernährungsmäßig sicher relevanter Flüssigkeit auf dem Rücken, dort das möglichst lange Hochhalten von Säcken irgendwelcher Nahrungsergänzungsmittel, hier das Hantieren mit so einer dieser übergroßen Hanteln, die aussehen wie aus angemaltem Styropor, aber wohl richtig schwer zu handhaben sind. 

Alles gut und schön, aber ich vermisste schon ein bisschen das, was ich früher im Publikum zuhauf gesehen habe, nämlich die Muskelmaedels, die dann auch gern und stolz vorführen, was sie haben. Weil auch das den Reiz des BB an sich ausmacht. Vielleicht war ich auch nur am falschen Tag am falschen Ort, zumal ich diese WOS-Geschichte aus beruflichen Gründen nicht besuchen konnte und so sicher einige der "Real Muskelmaedels" verpasst habe. Dennoch, mir war's zu wenig, auch wenn mit ein paar hervorragend austrainierte Maedels vor die Linse vom Knipsomaten geraten sind.

Unter anderem: Alina, Irene, Helle, Jay und Lisa - so viele
prächtige Maedels zusammen und ich nicht da. Das Bild
habe ich von einer Freundin zugestellt bekommen: kleiner Trost!

Nun, das war mein kurzer und arg später Eindruck - und ich weiß natürlich, dass andere Leute das wieder ganz anders wahrgenommen haben werden. Dennoch: Da es mein Blog ist und ich meine Eindrücke schildere, sage ich: Es hätte mehr an Muskelmaedels sein können. Naja, vielleicht klappt ett nextes Jahr dann besser - hier schon mal der Termin: